Rollertour 2001

 

 

“Allons à la plage- où le soleil est présent!“

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Gesamtstrecke: 3032 km

Samstag 02.06.

Halb 8 in Sanddorf: Thomas G. und Martin F. fallen bei Markus B.ein, wo dieser schon das vorerst letzte Fruehstueck auf Deutschem Boden vorbereitet hat. Wir warten auf Jan S. aus A.
Gegen 8 taucht er auf. Wir starten unsere Roller und fahren bei Nieselregen im Gummi los. Wir alle –ausser Thomas- sind fest davon ueberzeugt, dass an der Côte d´Azur die Sonne scheint. Nach mehreren Tankstopps (Martin F.) sitzen wir nun im Bistro vom Peugeot-Museum in Sochaux beim ersten Bier (1700 Uhr).
Als wir gegen halb 6 das Museum verlassen, befaellt uns die erste Entscheidungskrise: Regengummi an oder auslassen!? –Ein aufziehender Regenguss erleichtert uns die Entscheidung!
Wir rollern weiter ueber Besancon und Dôle und es regnet ab und zu. Thomas ist knatschisch. Das F1 ist belegt, alle Hotels sind belegt, langsam wird es dunkel, Thomas geht ins Mc Doof und faehrt nach Hause. Irgendwie ist er wieder voll scheisse drauf. Jan, Martin und Markus rollern weiter Richtung Charlon/ Saône und fallen bei einem Bauersmann in Tavaux ein, der uns freundlicherweise seine Scheune, 2 Traktoren und die Katze zur Verfuegung stellt. Jan kehrt die Huette, während wir über den Rest unserer Vorraete herfallen.


Sonntag, 03.06.

Schlag 10 brechen wir ohne Regengummi auf. Charlon, Richtung Digon, St.Etienne. Hinter Charlon verfransen wir uns in den Hügeln des Charollais, bis schliesslich Markus´ Roller wegen Spritmangel stehen bleibt. Durch Auffuellen von Martins Zweitaktmix schaffen wir es bis Charolles an die Tanke. Nach nochmaligem Verlust des rechten Weges entschließen wir uns ueber La Clayette und die D485 Richtung Lyon zu rollern und von dort aus an der Rhône entlang nach Valence ?Ardèche. Nachdem wir es dann haarscharf geschafft hatten, Lyon links liegen zu lassen, fuhren wir nach einer Staerkung bei Mc Doof bei fast idealem Rollerwetter (es hat ziemlich gewindet) noch weiter bis kurz vor Valence, wo wir uns in St.Vallier auf dem Camping erstmal haeuslich einrichten. Der Camping ist billig, sauber, es gibt heisses Wasser, er liegt direkt am Rhôneufer und die Sonne scheint.


Montag, 04.06.

Gegen 11 Uhr brechen wir bei strahlendem Sonnenschein vom Campingplatz in St. Vallier auf. Keine 10 Minuten spaeter hat Jan Feindberuehrung, als er von einem ueberholenden, schwulen, vollgeschissenen englischen Wohnwagenfahrer auf einer breiten, leeren und 4-spurigen Schnellstrasse am linken Rückspiegel mitgenommen wird. Die Rache soll noch folgen!!
Auf der N7 rollern wir weiter suedwaerts bis Montelimar, und dann wechseln wir das Rhôneufer auf die N86. Auf herrlicher Piste fuehrt der Weg weiter bis Bourg St.Andréol der Sonne entgegen nach Vallon Pont d´Arc. Dort genehmigen wir uns erstmal einen Pastis und rollern dann weiter zum Camping. Nach dem Huettenaufbau ist erst Sonnenbaden am Ardèchestrand angesagt. Am Abend kochen wir Nudeln mit provencialischer Tomatenpampe (weils billig ist) und spuelen das ganze mit Kronenbourg und Vin Rouge runter. Die jungen motorradmaessigen Franzosen vom Nachbarplatz bringen uns Schimpfworte und andere Schweinereien bei.

Dienstag, 05.06.

Froestelnd aufgewacht. Erstmal (nicht wirklich) heiss geduscht. Nach dem Fruehstueck in Lethargie verfallen, bis wir uns schliesslich kurz vor Mittag durchringen konnten und nach Vallon fuhren. Nach Betanken der Fahrzeuge rollrn wir über schoene kleine Straesschen durch schoene kleine Halbverfallene Doerfchen zur Tropfsteinhoehle von Ornjac (Orgnac werds geschrieb). Dort ist gerade Grossbaustelle- (Jan will BW-Insektenschutzmittel trinken und ausschwitzen, damit das Viehzeug von ihm fernbleibt –20:30) – ein neues Museum und Besucherzentrum wird gebaut. Wir bestaunen die fantastische Unterwelt und die Entsorgungsmoeglichkeit fuer boese Frauen in der Vergangenheit. In der Hoehle befingden sich diverse Gebilde wie z.B. Piniocchio, Bonheur des femmes, Nikolaus. Durch drei grandiose Tropfsteinhallen ueber unzaehlige Treppen kommen wir schliesslich auf –115m am Endpunkt der zur Besichtigung freigegebenen Hoehle an. Lautes Pressluftgehaemmer und ein aus der Seite kommender Kleinbagger kuenden von einem neuen Aufzug, der naechstes Jahr fertig sein soll. Damit man nach Braunbaerbier genuss nicht mehr die Treppe hinaufstolpern muss. Nach endlosem Treppenhinaufstolpern und erreichen der Hoehensonne gings weiter nach Barjac, um einen Pastis zu geniessen. Dies fiel allerdings aus wegen iss nicht, besser gesagt Siesta. Dafür konnten wir die Treffgenauigkeit der Altvorderen beim Boulespiel bewundern. Wieder zurueck in Vallon Pont d´Arc galt es erstmal, das wichtigste Highlight des Tages zu organisieren: Das Essen. Pelforth-Braunbaerbier war ja klar, aber Mangere...!? –Chili con Carne mit darin aufgeweichtem Kartoffelgratin und reichlich Tabasco (um Geschmack zu erzeugen) war das Finish.


Mittwoch, 06.06.

Heut nacht hats geregnet. Ungewoehnlich frueh krabbeln wir gegen 9 aus den Zelten. Wir wollen Kanu fahren und Jan geht die Kanus organisieren, während Martin und Markus das Fruehstueck zubereiten. Um 10 paddeln wir los, Martin im Kajak, Jan und Markus im Kanu mit der Verpflegungstonne. Bei teils bewoelktem Himmel, teils Sonnenschein geht’s mit bester Laune ardècheabwaerts. Das Mittagessen nehmen wir stilecht angezogen am Nudistenstrand zu uns- Picknick ist hier natuerlich verboten. Der Strandwaechter hatte zusehens Probleme, die nach uns immer groesser werdende Schar angezogener Kanupicknicker zu verscheuchen und gab schliesslich auf und verschwand im Gebuesch. Bis auf ein Rudel schwuler englischer Kanukinder ist auf dem Fluss nicht sonderlich viel los, und so kommen wir auch ohne Verluste und ohne zu kentern gegen 4 unten an. Bei strahlendem Sonnenschein trifft bald nach uns ein Konvoi Pfaelzer ein, welche laut groehlend die Ruhe vom Strand holen. Nachdem wir endlich vom Kanukutscher zurück zum Camping gebracht wurden, stand erstmal Duschen und Entspannen auf dem Programm. Weichei Jan kuriert seine Sehnenscheidenentzuendung aus, die er sich beim Kanufahren geholt hat, und die es ihm die naechsten Tagen noch erschweren soll, seine Vespa zu beschleunigen. Spaeter fahren wir ins Staedtchen zum Einkaufen (nicht wirklich, denn wir enden in Tom Pouce´s Café bei Pastis). Am Abend bereiten wir ein fuerstliches Mal: Ravioli Boulognese und Ravioli vegetale (das sind die, wo eine Olive in der Dose drin ist). Das ganze mit Braunbaerbier und Wuerfelwein.


Donnerstag 07.06.

Ruhetag. Nach dem Fruehstueck begeben wir uns zum Strand und lassen uns die Sonne auf den Kopf brennen. Wir doesen und spannen und trinken Braunbaerbier, in das sich ein kleiner Frosch verirrt hat. Nachmittags ziehen wir uns in den Schatten zurueck, Martin unternimmt eine kleine Exkursion in die Schluchten der Ardèche. Am abend fahren wir –wie immer- zum Marktplatz zu Tom Pouce Café (Pastis) und zum Supermarché. Wir bereiten unser Abendmahl: Nudeln mit Nudeln (Jan hat gemeint die reichen nicht) mit Sauce Basquoise und Krabben. Alles auf kleiner Flamme gekocht, wie ueblich. Danach gehen wir zum Strand und vernichten den Rest Wuerfelwein unter einem herrlichen Sternenhimmel. Wir zaehlen die Fledermaeuse und stolpern ins Zelt.


Freitag, 08.06.

Um halb 9 beginnen wir unser Tagewerk und fangen spaeter an die Zelte abzubrechen. Schlag 10 verlassen wir den Camping Pont d´Arc und rollern die Ardècheschlucht hoch. Das Wetter ist ziemlich truebe, dennoch ist es noch recht warm. Ueber St.Martin, Pont St.Esprit, Bollène geht’s auf der Gute-Laune-Strasse weiter Richtung Mont Ventoux. Die ganze Zeit ist er vor uns zu sehen mit seinem kahlen Haupt, und er steckt nicht in dichtem Nebel!! Ueber Vaison la Romaine und Malaucène beginnen wir die Auffahrt. Martin orgelt voran. Es wird windiger, und als wir gegen 1 den Gipfel erreichen wird man fast weggepustet. Wir geniessen kurz die Aussicht und schon geht’s weiter nach Sault. Nach einem Ueberfall auf den Geldautomat ist erstmal wieder ein Pastis faellig. Quer durchs Lavendelland geht’s weiter durch Revest nach Banon. Dort ist erstmal Schrottplatzsightseeing angesagt, bevor wir über Forcalquier weiter Richtung Grand Canyon de Verdon rollern. Bei La Brillane wird die Durance ueberquert und kurz hinter Oraison ist bei Jan der vordere Bremszug faellig. Leider hat keiner den passenden dabei, also heisst es mal wieder aus Scheisse Gold zu machen, aber das sind ja zumindest Markus und Jan aus dem Alltag gewohnt. Nicht extra erwähnenswert duerfte sein, dass das auch gelingt. Nach der Strassenrandreparatur wird Jan waehrend der Fahrt von einem boesartigen, provencialischen Fluginsekt gestochen und muss erstmal verarztet werden. Auf bewaehrten Straesschen rollern wir weiter ueber Valensole nach Riez, wo wir den erstbesten Campingplatz anfahren. Très propre, ruhig gelegen und billig. Geruempel abladen und direkt zum Supermarkt, denn der macht um 7 zu. Wir kochen Reis mit Ratatouille und Dosenbier. Heute war ein richtig genuesslicher Rollertag bei gutem Wetter und schoenen Straesschen durch die herrliche Provence-Landschaft.

 


Samstag, 09.06.

Unser erster Weg fuehrt uns heute ins Staedtchen (Riez), wo ein farbenfroher provencialischer Markt stattfindet. Dort gibt es einfach alles ueber Schuhe, tote Fische, Gewuerze, Kaese, Schweine in Wurstform, Klamotten, ...
Nach erschoepflichem Rundgang starten wir um 11 zu einer Verdonschluchtenausfahrt. Durch endlose, leider noch nicht bluehende Lavendelfelder rollern wir ueber St.Croix auf kleinsten Straesschen nach Moustiers St.Marie. Da schauen wir uns den Wasserfall mitten im Ort an und laester n ueber englische Touristen (wie immer!!). Weiter rollern wir ueber La Palud, wo erstmal wieder ein Pastis faellig wird, zur Schluchtenausschaurundstrecke D23. Gelbbluehender Stechginster und roter Mohn wechseln sich wechseln sich auf den sonnigen Steilhaengen ab. Auf holpriger Piste orgeln wir an hunderten Metern tiefen Schluchten entlang, bis wir schliesslich wieder in La Palud rauskommen. Weiter geht’s direkt durch die Verdonschlucht am Bach entlang unter teils schwindellerregenden Felsueberhaengen nach Castellane. Unterwegs nimmt Jan mitten in der Geographie einen knackigen Anhalter mit. Doch am Ortseingang von Castellane stehen 3 blau uniformierte Herren und wollen wissen wo die Kopfbedeckung ist... ausnahmsweise und von Jan´s Charme geblendet ist die Spritztour kostenlos. In Castellane ist dann erstmal Stadtbummel und
Einkaufsbummel angesagt. An einer kleinen Tanke wird Sprit aufgefuellt, die Spritmadame ist sichtlich ueberfordert mit uns und rennt durch den halben Ort, um fuer Markus einen Stempel zu suchen. Auf der Suedseite des Verdon fahren wir dann auf der Schluchtenaussichtsstrasse ueber den Pont d´Artuby (Englaender verlaestert!) und ueber Moustiers zurueck zum Camping in Riez. Nach kurzem Duschen usw. fahren wir zur Feier des Tages ins Staedtchen, wo Markus beim franzoesischen Italiener das Abendessen spendiert. Spaeter auf dem Campingplatz werden noch ueberzaehlige Biere vernichtet und ueber die Englaender gegenueber gelaestert. Dabei hat´s dann noch 2-3 Tropfen geregnet.


Dimanche, 10.06.

Nach dem Fruehstueck roedeln wir unsere Roller auf und starten gegen halb 11 in Riez auf dem Campingplatz. Auf bewaehrten kleinen Straesschen geht’s ueber St.Croix am Stausee entlang nach Baudinard, Moissac, Aups, Villecroze bis Lorgues, wo wir schlag 12 erstmal pausieren. Am Lac St.Croix hat´s noch 4 Tropfen geregnet, wir haben dann aber beschlossen, dass hinter den Bergen die Sonne scheint und genauso wars dann auch. Zumindest hats nicht weitergeregnet (kleine Einschraenkung). Nach einer genuesslich erschoepflichen Kaffeepause in Lorgues (keine Englaender verlaestert, aber Einheimische, die mit dem Auto rundendrehend durchs Staedtchen fahren und dabei die Front vom Auto verlieren oder zumindest Teile davon oder Scheinwerfer) fahren wir ueber Vidauban –kleiner Umweg- Plan de la Tour nach Garde de Freinet ueber abenteuerliche (Rallye-)Straesschen zum Camping (15:00). Nach Zeltaufbau und obligatorischem Aufbaubier will Martin uns zum Strand nach Cavaillère lotsen... Jan fährt bei Markus mit, um seinen Oelverbrauch einzudaemmen.
Nach einem kleinen (unwesentlichen!?) Umweg ueber St.Maxime und retour treffen wir gegern halb 6 an einem wunderschoenen kleinen Sandstrand zwischen Felsklippen ein. Die Sonne scheint nicht wirklich, eher ist es bewoelkt und truebe, aber dennoch lassen wir uns nicht von einem Bad im Meer abhalten. Danach liegen wir am Strand (Sonnencrème braucht man nicht) und Markus goennt sich einen Pastis für 20FF. Kurz nach 7 duesen wir wieder zum Camping zurueck. Ein einheimischer schwindliger Bauer mit seinem Traktor vor La Garde Freinet drueckt erheblich unsern Geschwindigkeitsschnitt.
Wir brauen unser Nachtmahl: Reis mit gesprengtem Huhn oder sowas Aehnlichem aus der Dose. Sieht alles seltsam aus, riecht auch seltsam, schmeckt seltsam, macht aber satt und mit Dosenbier ist es ganz gut geniessbar.
Jan lauft durch die Landschaft und sucht einen Stein. Er kehrt mit einem etwa 10kg schweren Gesteinsbrocken zurueck, bindet eine Zeltschnur dran und verschwindet damit in der Dusche....


Montag, 11.06.

Heute Nacht hats gewindet und unser Vordach vom Zelt umgerissen. Morgens strahlend blauer Himmel und die Sonne scheint. Es pustet aber immer noch ein heftiger Wind. Gegen halb 11 fahren wir nach La Garde Freinet hoch zum Genusswandeln. Danach ist erst noch entspannen auf dem Camping angesagt, bevor wir dann gegen 1 aufbrechen um nochmal nach Cavaillaire ans Meer zu fahren. Die Sonne knallt, wir liegen am Strand, doch leider pustet der Wind sehr heftig. Nach ausgiebigem Sonnenbaden wird schnell nochmal der Supermarkt aufgesucht, bevor wir die 40km nach La Garde Freinet zurueckrollern.
Dort wird dann ein fuerstliches Mahl zubereitet, was alle bisher auf dem Gaskocher gekochten Mahlzeiten uebertreffen soll: Truthahn-Cordon-Bleu in edler Butter gebraten mit buntem Tiefkuehlgemuese mit reichlich Gewuerzen schmackhaft gemacht. Martin und Markus vertilgen noch eine Flasche Vin rouge, worauf Martin nach Jan´s unbestaetigter Aussage ziemlich anhaftend wird.


Dienstag, 12.06.

Schlag 10 verlassen wir den Camping La Garde Freinet. Ab St.Maxime wurschteln wir uns ueber die verstopfte Kuestenstrasse ueber St.Raphael bis wir schliesslich gegen 12 in Cannes sind. Weiter geht das Staugewurschtel ueber Antibes bis Nizza. Dort rollern wir eine kleine Schleife durch die Stadt, um die Ausfahrt zur N202 zu finden. In Carros will Markus dem Autobahngewuehl entgehen und etwas ueber die Berge von Carros Village rollern, doch kurz bevor das Straesschen wieder auf die 202 muendet, versperren dicke Betonblocks den Weg. Selbst mit den Blechrollern ist ein Durchkommen beim besten Willen unmöglich. Laut Karte muessten wir den ganzen Weg zurueck, aber es gibt noch eine Strasse mit Schranke, die im Tal neben der Tinée zurueckfuehrt. Hier werden offenbar Atommuell oder sonstige Schweinereien verbuddelt, jedenfall ist alles interdit und riesige Bagger wuehlen im Flusskies.
Durchs Industriegebiet gelangen wir zurueck nach Carros, wo erstmal aufgetankt wird. Bei strahlendem Sonnenschein geht’s über kuehn in die Landschaft und das Tal der Tinée eingepasste Strassen stetig bergauf. Plan du Var, St.Saveur, St.Etienne –letzte groessere Ansiedlung vor der grandiosen Bergwelt. In St.Etienne (1140m) genehmigen wir uns eine Pause und besorgen Proviant. Die Strasse wird steiler, enger, kurvenreicher. Wir biegen rechts ab auf die D64 zum Col de la Bonette 2800m – hoechste Passstrasse Europas. Ueber unzaehlige Serpentinen geht es ueber schlechte Wegstrecke immer hoeher hinein in die schneebedeckten Gipfelregionen. Vorbei am aufgegebenen (Militaer-) Camp des Fourches (2250m- die italienische Grenze ist nur 10km entfernt) schrauben wir uns weiter hoch in die atemberaubende Gipfelregion. Martin wird immer langsamer, aber auch die beiden PX´en, und wird mal wieder mit Kanister befuellt. Aus eigener Kraft schafft schafft die PK es nicht, anzufahren, das Gemisch in derHoehenluft ist doch etwas ueberfettet. Endlich erreichen wir Punkt 1800 die Passhoehe 2807 m und es geht auf einer neu asphaltierten Strasse wieder bergab. An den Strassenraendern stehen noch teil meterhohe Schneewände, doch mit abnehmender Hoehe verschwinden auch diese und es wird wieder merklich waermer. Gegen 7 treffen wir in Jassierstein (1240m) ein, wo Jan gluecklicherweise direkt einen Campingplatz findet. In der Abendsonne bauen wir die Zelte auf und erhitzen unser Futter: Sauerkraut mit Wuerstchen, dazu passerprobtes Flaschenbier aus St.Etienne. Martin beseitigt Klappergeraeusche am hinteren Teil seiner PK, und stellt fest, dass bei der Abfahrt der Plastestopfen seiner Bremstrommel glatt geschmolzen ist. Auf dem Campingplatz treffen wir 3 motorradmaessig sich fortbewegende Saarlaender, die berichten, in Italien von Rollerfahrern ueberholt worden zu sein!?.

 


Mittwoch, 13.06.

Nach Fruehstueck und Zeltabbau brechen wir gegen halb 11 bei Sonnenschein in Jausiers auf. Unser erster Weg fuehrt zur ortsansaessigen Tanke, wo nochmal alle Vorraete aufgefuellt werden. Dann geht’s auf der D900 ein Stueck nordwaerts an der Ubaye entlang, bis wir auf die D902 abbiegen Richtung Col du Vars. Doch zuaechst muessen wir an einer Baustellenabsperrung warten. Schlag 11 wird diese geoeffnet, unser Weg verlaeuft ein Stueck auf staubiger, weggesprengter Strasse durch neubetonierte Tunnelgalerien. Über den Co du Vars (2109m) und den Col d´Izoard erreichen wir gegen 1300 Briancon in strahlendem Sonnenschein. Wir gehen einkaufen und entschliessen uns, bei McDoof futtern zu gehen. Es beginnt zu regnen, es beginnt zu hageln. Wir ziehen unser Regengummi an und steuern ueber den Montgenèvre (1854m) Italien an. Laengst hat es wieder aufgehoert zu regnen, als wir ueber Oulx, Susa und ueber den Mt.Cenis (2081m) Italien wieder verlassen.Braune Kuehe grasen auf sattgruenen Wiesen, ein Murmeltier bringt sich vom Strassenrand in Sicherheit, und wir steuern Lanslebourg an. Dort dann die Ernüchterung: Col de l´Iseran fermé!! Quel outrage!! Somit können wir unsere geplante Tour ueber Val d´Isère, Tignes, kleiner und grosser St.Bernhard im wahrsten Sinne des Wortes einfrieren. Wir ziehen das Regengummi aus und ziehen uns zur Beratschlagung in einen Biergarten zurueck.
Eigentlich gibt´s nix zu beratschlagen, uns bleibt nur die N6 Richtung Chambery, eine andere Strecke gibt es nicht. Martin bekommt ein Thomas-Syndrom, weil wir keine Unterkunft finden. Kurz vor 9 werden wir dann in Albertville auf dem Camping municipale fuendig. Heute abend gibt’s kalte Küche: Kaese. Wuerstchen, Baguette und ein 15er-Pack Kronenbourg-Bier. Danach eine heisse Dusche, und jede Menge Laestereien (nein, nicht ueber Englaender, wir laestern abwechselnd ueber Martin, Jan und Markus!)


Donnerstag, 14.06.

Immerhin schaffen wir es, kurz vor 11 den Campingplatz in Albertville zu verlassen. Wir brettern die N508 hoch am Lac Annecy vorbei, durch Annecy, geradfewegs auf Genf zu. Kurz nach 12 fallen wir in der Schweiz ein, wo sofort ausgiebig und billig getankt wird. Es geht weiter quer durch Genf –Markus ist nassgeschwitzt- . Irgendwo am Genfer See pausieren wir an einer Eisbude, und beschliessen, zum Automuseum von Muriaux durchzufahren. Also brettern wir erstmal am See hoch –Nyon – Rolle – Lausanne umgehen wir elegant durchs Hinterland und kommen in Yverdon am Neuenburger See wieder raus. 1600 kurz vor Neuchâtel: Fuers Museum wird’s zu spaet. Wir fahren durch geradewegs auf Basel zu: Neuchâtel, durchs unvorstellbare Verkehrsgewuehl von Biel (wir fuehren die franzoesische Fahrweise wieder ein, um ueberhaupt voran zu kommen) und dann geht’s geruhsamer durchs Jura über Delemont, Lkaufen nach Basel. 2000 Uhr: Wir verlassen die Schweiz Richtung Allemania und Martin ist gar nicht begeistert, als wir ihm offenbaren, dass heute Nacht vermutlich in irgendeiner Waldhuette oder auf der gruenen Wiese genächtigt wird. Zu seiner Beruhigung schaffen wir es doch in Lörrach kurz vor 9 noch einen Campingplatz aufzutrieben. Schnell werden die Zelte aufgebaut, das letzte Dosen-Aufbaubier vertilgt und dann geht’s ab ins Staedtchen, wo wir die erstbeste Kneipe aufsuchen. Dort fressen wir uns quer durch die griechisch-jugoslawisch-albanisch-einheimische Speisenkarte und ein riesen Eis mit Sahne darf zum Schluss auch nicht fehlen. Leider haben wir auf dem Rueckweg vergessen, an der Tanke vorbeizufahren..... so wird der Abend eine trockene Baustelle.

 


Freitag, 15.06.

Zum Fruehstueck vernichten wir unsere letzten Vorraete, kurz vor 12 schaffen wir es dann in schwuelheissem Sonnenschein den Campingplatz zu verlassen. Da kaum noch frz. Francs vorhanden sind, rollern wir erstmal ueber Freiburg auf deutscher Seite die B3 hoch nach Kehl, tanken nochmal voll und wechseln dann rueber nach Strasbourg. Nachdem das Verkehrsgewuehl via Autoroute verlassen ist, geht’s auf bewaehrtem Weg ueber Haguenau, Niederbronn, Bitche wieder in heimatliche Gefilde. Es wird immer trueber, bereits zwischen Haguenau und Niederbronn regnet es leicht, und in Rimschweiler ist dann endgueltig das Regengummi angesagt. Jan verabschiedet sich in Ixweiler und nimmt die Autobahn, Martin faehrt den Rest mit Markus und rollert dann weiter zu Thomas, um dort sein Zeugs abzuholen.


Geamtstrecke: 3032 km

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