Zentralverriegelung
mit Funkfernbedienung im Trabant |
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Auf Dauer ist es doch etwas
nervig, bei jedem Verlassen des Fahrzeugs einmal drumherumzurennen und
zu kontrollieren, ob die Türen alle verschlossen sind. Beim Aufsperren
umgekehrt natürlich auch.
Eine Zentralverriegelung ,
möglichst mit Funkfernbedienung, ist natürlich etwas Feines
und auch im Trabant realisierbar.
Im Netz findet man einige Lösungen,
was mich aber gestört hat ist die Tatsache, dass es keine Möglichkeit
der Notentriegelung gibt, falls einmal die Batterie leer ist oder die
Zentralverriegelung aus einem anderen Grund gerade nicht funktioniert.
Das Funktionsprinzip bei meinem
Trabant ist, dass der Drücker an der Tür so blockiert wird,
dass man ihn nicht drücken und somit die Tür nicht öffnen
kann. Das Türschloss der Fahrertür bleibt dauerhaft im aufgesperrten
Zustand.
Durch einmaliges Ab-und Aufsperren
mit dem Schlüssel greift die Notentriegelung und der Drücker
wird freigegeben.
Auf der Beifahrerseite benutze
ich einen Stellmotor, um die serienmässige Verriegelung zu betätigen.
Etwas schwieriger ist es bei
der Heckklappe: Ich habe aufgrund der Platzverhältnisse keine Möglichkeit
gesehen, eine Verriegelung ähnlich der Fahrertür einzubauen.
Was mich aber auch nicht weiter stört, es gibt eine andere Lösung:
Der Handsender hat eine zweite Taste, mit welcher Zusatzfunktionen realisiert
werden können. Durch Drücken
des Knopfes springt die Heckklappe auf und der Rest des Fahrzeugs bleibt
verschlossen.
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Verwendete
Teile:
-Waeco Magic Touch MT-350 mit
2 Handsendern
-Waeco Magic Lock ML-22
-Zusätzlicher Stellmotor
-Ein Stück Winkeleisen
25x25 oder ähnlich und paar Schrauben und Muttern
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Kleine
Bilddokumentation: |
Fahrertür:
-Türgriff ausbauen: Haltebolzen
vom Türgriff gegen längeren Bolzen tauschen (führt später
die Verriegelung)
-Träger für Mechanik
herstellen: Bei der Waeco-ZV sind Lochbleche mitgeliefert, diese habe
ich verwendet, um die Mechanik und den Stellmotor aufzunehmen. Das Winkeleisen
bildet die Verriegelung und gleitet auf dem einen Türbolzen und einem
zweiten, auf dem Lochblech angebrachten Bolzen. Daneben ist der Stellmotor
befestigt, welcher die Betätigung des Winkeleisens und damit der
Verriegelung übernimmt.
-Verriegelung herstellen: Winkeleisen
passend ablängen und zwei Langlöcher anbringen, in welchen später
die Verriegelung über die Haltebolzen gleitet. Am Ende muss eine
Aussparung angebracht werden, damit die Verriegelung "durch"
die Betätigung vom Türgriff gleiten und diesen blockieren kann.
Ausserdem muss ein Bolzen/
Mitnehmer angebracht werden, der es ermöglicht, dass der Drücker
vom Türgriff beim Sperren mit Schlüssel die Verriegelung zurückdrücken
kann (Notentriegelung)
Und ein Bolzen/Mitnehmer, in
welchen die Öse des Stellmotors zum Betätigen eingreift. |
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Die Notentriegelung:
Der im Bild markierte Mitnehmer
funktioniert als Notentriegelung: Wird mit dem Schlüssel abgesperrt
(Merke: Normalzustand mit verbauter ZV ist immer AUF-gesperrt!), wird
die Verrieglung in Stellung "entriegelt" geschoben, anschliessend
kann der Türdrücker betätigt und die Tür geöffnet
werden.
Umgekehrt kann bei defekter
ZV das Fahrzeug so auch verschlossen werden. |
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Beifahrertür:
-Türschloss ausbauen,
kleines Loch für die Betätigung der Betätigungsstange bohren
-Verbindung zwischen Stellmotor
und Türschloss herstellen
-Türschloss, verbunden
mit Stellmotor wieder einbauen und Stellmotor an geeigneter Stelle in
der Beifahrertür befestigen: Ich habe dafür die flache Stelle
benutzt, an welcher die Türverkleidung aufliegt und später die
Schrauben verdeckt.
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Kofferraumklappe:
-Schloss ausbauen, Loch zum
Einhängen der Betätigungsstange am Haken bohren
-Verbindung zwischen Stellmotor
und Heckklappenschloss herstellen
-Stellmotor an geeigneter Stelle
anbringen: Ich habe dafür die flache Stelle benutzt, an welcher die
Innenverkleidung aufliegt und später die Schrauben verdeckt. |
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Die
Steuergeräte:
Zum Anbringen der Steuergeräte
habe ich einen Platz unterm Armaturenbrett gefunden.
Auf den Anschluss gehe ich
nicht näher ein.
Will man die Zusatzfunktion
der Fernbedienung zum Öffnen der Heckklappe nutzen, braucht man zusätlich
einen Timer: Beim Drücken der Taste an der Fernbedienung wird der
Ausgang 10 Sekunden lang gesetzt, was für den Stellmotor natürlich
viel zu lang ist. Halbe Sekunde reicht völlig aus.
Dazu habe ich mit einem NE-555
einen Timer gebaut, und steuere damit über einen MosFet BUZ-10 den
Stellmotor vom Heckklappenschloss an.
Wer bisschen Ahnung von Elektronik
hat, weiss sicher, wie man einen Timer baut. Jeder andere findet sicher
bei einem der zahlreichen Elektronikversender einen passenden fertigen
Baustein.
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Die
Verkabelung:
Zu jedem Stellmotor müssen
natürlich mindestens zwei Adern geführt werden: Bei der Durchführung
durch die Tür in die Karosserie darauf achten, dass sich die Borungen
nicht gegenüberliegen, sonst werden die Leitungen zu stark geknickt,
was die Lebensdauer deutlich verkürzt.
Beim Trabant 1.1 ist die Durchführung
an der Karosserie wesentlich komplizierter als beim 601, weil man von
innen nicht direkt an die Stelle rankommt, sondern durch einen Hohlraum
muss.
An der Heckklappe kann man
die Leitungen parallel zu den Leitungen für die Heckscheibenheizung
führen.
Möchte man eine optische
Signalisierung, muss noch eine Verbindung zu den Blinkern hergestellt
werden: Am Warnblinkschalter geht das ganz gut. |
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Die Fernbetätigung
der Heckklappe:
Zum Öffnen der Klappe
ohne Fernbedienung gibt es jetzt am Armaturenbrett einen unscheinbaren,
aber praktischen Taster.
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