Zelt-KulTour Montenegro 2007

 

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Montag, 27.August 2007
Schon früh am Morgen machen wir uns auf den Weg, da wir wissen, dass eine der grössten Etappen ansteht. Wir fahren über Ljubljana und an Mirna vorbei, reisen nach Kroatien ein und passieren Zagreb, die Hauptstadt Kroatiens. Einige Zeit später erreichen wir dann auch Bosnien-Herzegowina, wo es Überland weitergeht Richtung Mostar.


Sascha hat schon vorher grosse Bedenken, durch Bosnien zu fahren. Er hat keinen Reisepass und ist sich nicht sicher, ob man ihn einreisen lassen würde. Als er dann auch noch die Beschilderung in kyrillischer Schrift, die Minenfelder entlang der Strasse und einige im Krieg zerschossene Häuser sieht, schwindet der Rest seiner guten Laune. Trotzdem ist es landschaftlich sehr schön hier, auch wenn manche Straßenabschnitte, vor allem kleine Tunnel, die auf einfachste Art in den Fels gehauen und überhaupt nicht gegen Steinschlag gesichert sind, manchmal etwas unheimlich sind. Einmal wäre vor uns fast ein Laster in so einem winzigen Tunnel stecken geblieben. Nach etwas längerer Entzifferung der kyrillischen Schilder und etwas Raten fahren wir über Banja Luca, Vinac, Jablanica bis nach Mostar, unserem heutigen Tagesziel.


Den Trabant parken wir nahe der Innenstadt. Schon ist auch Saschas schlechte Laune verfolgen, als er vor der symbolträchtigen Brücke von Mostar steht. So schön die Stadt auch ist, die Kriegsschäden sind in Form von Einschüssen und zerstörten Häusern immer noch deutlich erkennbar. Zudem ist es bemerkenswert wie viele Touristen sich an diesem früheren Kriegsschauplatz tummeln.


Nach der Stadtbesichtigung begeben wir uns zum einzigen Campingplatz in Mostar. Sehr spartanisch ausgestattet, einfach ein Stück Erde abseits der Stadt, das gerade so zum Übernachten ausreicht. Wir bauen in aller Eile unser Zelt auf, da es schon fast dunkel ist und sich fast keine Lampen auf dem Campingplatz befinden. Kaum steht unser mobiles Zuhause, fahren wir noch kurz in den Supermarkt, wo wir mit Euro bezahlen können, wie eigentlich überall in diesem Land. Leider bekommt man aber nur die Landeswährung zurück. In fast vollkommener Dunkelheit bereiten wir uns mit Hilfe des Campingkochers noch etwas zu Essen und schlafen den wohlverdienten Schlaf der Gerechten.

 

Dienstag, 28.August 2007
Bevor wir weiter Richtung Montenegro fahren, besichtigen wir noch am frühen Morgen die Buna-Quelle, die im Dorf Blagaj nahe Mostar aus einer Felsgrotte aus dem Untergrund hervordringt. Direkt daneben steht ein traditionelles Haus, dessen Balkon beinahe direkt über dem düsteren Schlund liegt, aus dem die unterirdischen Wassermassen ans Tageslicht quellen.


Weil wir es vermeiden wollen durch Kroatien, wieder ein paar Kilometer durch Bosnien und dann abermals durch Kroatien zu fahren, um nach Montenegro zu gelangen, geht es weiter über Trebinje, auf einer Nebenstrecke Richtung bosnisch-montenegrinischer Grenze. Über Serpentinen hoch in die Berge, vorbei an einer brennenden Müllkippe durch verlassene Landschaften und an verschlafenen Dörfern vorbei. Nachdem wir den letzten Posten der Zivilisation hinter uns gelassen haben, reisen wir über einen Ein-Mann-Grenzübergang, an dem nichts los ist, aus Bosnien aus. Einige Zeit später, nach dem Durchfahren des Niemandslandes, erreichen wir auch den montenegrinischen Grenzübergang. Der Grenzer erklärt uns aber zu unserer grossen Überraschung, dass die Strasse wegen Bauarbeiten noch ein paar Stunden bis nachmittags gesperrt sei. Ich beginne mich an ein Hinweisschild zu erinnern, an dem wir vor unzähligen Kilometern vorbeigefahren waren und das auf eine Sperrung hindeutete, ich aber sprachlich nicht wirklich verstanden hatte. Nicht einmal der bosnische Grenzer hatte etwas erwähnt, und uns einfach ausreisen lassen. Er hat sich wohl auch gedacht: „Lass ich die zwei komischen Kauze eben mal weiterfahren.“


Aufgrund der langen Wartezeit fahren wir doch wieder zurück und nehmen einen grossen Umweg in Kauf, der uns durch waldbrandgeschädigte Gegenden über Kroatien nach Montenegro führt.