Die Abfertigung
an den Grenzstationen läuft erfreulich schnell und unkompliziert
ab. Vermutlich haben wir einfach den Trabi-Bonus.
Gleich hinter der Grenze wird wieder voll getankt und, Gott sei Dank,
ist die offizielle Währung in Montenegro der Euro, auch wenn das
Land nicht zur EU gehört. Das ständige Umrechnen von Währungen
ist manchmal schon ziemlich lästig.
Nachmittags passieren wir Herzog-Novi und fahren an der Bucht von Kotor
entlang. Von Herzog-Novi sieht die Bucht recht klein aus, sie öffnet
sich aber später weiter und wird riesengross und rund 45 Kilometer
weit. Nach jedem umfahrenen Berg scheint sich die Bucht noch weiter
auszudehnen. Dunkle Berghänge (Monte Negro= Schwarzer Berg)
münden steil und nur durch die Uferstrasse und kleine Dörfer
unterbrochen ins tiefblaue Meer der Adria.
Wir fahren weiter an der Küste entlang bis Budva, wo wir eigentlich
auf dem Campingplatz bleiben wollen. Allerdings ist der Preis übertrieben,
die sanitären Anlagen auf mittelalterlichem Niveau und zu guter
Letzt liegt er auch noch direkt an der Hauptstraße. Wir beschliessen
spontan weiterzusuchen, auch wenn wir keine andere Adresse haben. Kurz
nachdem wir an Sveti Stefan vorbeigefahren sind, entdecken wir ein kleines
Hinweisschild für einen Campingplatz namens „Crvena Glavica“
auf dem wir dann auch drei Tage bleiben.
Der Platz ist von der Ausstattung her einer der schlechtesten, die ich
kenne. Duschen im Freien, Warmwasser im besten Fall, wenn die Sonne
scheint. Dafür aber sehr ruhig und unglaublich schön gelegen.
Über einen steilen Fussweg kommt man nach wenigen Metern direkt
ans Meer und hat einen wunderschönen Blick auf die Insel von Sveti
Stefan.
Mittwoch,
29.August 2007
Nach dem Frühstück bei strahlendem Sonnenschein fahren wir
zur Festungsinsel Sveti Stefan. Vor der Insel ist ein teurer Sandstrand,
auf die Insel selber kann man aber leider nicht. Die Festung ist zu
einem Hotel für „Besserverdienende“ umfunktioniert,
und nicht zur Besichtigung durch Touristen gedacht.
Also fahren
wir noch nach Kotor. Die ganze Stadt ist von massiven Festungsmauern
umgeben, die bis hoch auf den Berg zu einer Festung führen.
Wir steigen über nicht ganz ungefährliche Stolperpfade zur
Festung auf. Es ist sehr heiss, so dass wir mit freiem Oberkörper
aufsteigen. Später werden wir einen Sonnenbrand als Andenken mitnehmen.
Der mühsame Aufstieg wird mit einer grandiosen Aussicht über
die Stadt und die Bucht von Kotor belohnt. Noch viel mühsamer ist
allerdings der Abstieg über den felsigen Weg.
Nach dem Rückweg
zum Campingplatz und einem Strand-Sonne-Meer Nachmittag fahren wir schon
im Dunkeln nach Petrovac, einer kleinen Hafenstadt. Die Stadt ist auch
in der Dunkelheit noch sehr belebt, lädt zur Hafenbesichtigung
und in eines der zahlreichen Hafenrestaurants zum Essen ein. Es ist
immer noch sehr warm, auch spät abends. Später im Zelt fällt
es nicht leicht, in der Hitze zum Schlafen zu kommen.
Donnerstag,
30.August 2007
Nach dem Frühstück brechen wir nach Cetinje auf, der ehemaligen
Hauptstadt Montenegros. Es geht 40 km über Serpentinen bergauf.
Wir besichtigen die Stadt und fahren weiter aufwärts in den Lovcen
Nationalpark, wo sich auf einem der höchsten Berge Montenegros
(1657m). das Njegoš-Mausoleum befindet. Man hat einen wunderbaren
Blick über die Umgebung und auf Cetinje.
Nun müssen wir auch die Serpentinenstrasse wieder runterfahren.
Wir schauen
uns noch Budva an, ein kleines Städtchen, das auf einer Halbinsel
vor der Küste liegt. Auf dem Rückweg an der Ampel hält
ein Mopedfahrer neben uns und fragt durch das offene Fenster, ob er
den Trabant haben könne und wie viel er kosten solle. Natürlich
ist er unverkäuflich und bevor die Verhandlungen beginnen können,
schaltet die Ampel wieder auf grün.