SOUTH-ward´ho - Gibraltar 2015

 

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Dieses Jahr soll die chaotischste Urlaubsplanung aller Zeiten werden: das Endziel soll ein Ziel sein, von welchem mir jeder abrät, aber das war ja eigentlich schon fast immer so.: nämlich Iran
Der Plan ist, mit 200€ Budget ein Fahrzeug (mit gültiger HU) zu kaufen, welches am Bestimmungsort verbleiben soll. Soweit so gut.
In Ebay gibt’s ja bekanntlich alles, ich ersteigere einen Golf III mit angeblich defekter Kupplung. In der Beschreibung steht, dass das Kupplungspedal am Boden bleibt, was darauf hindeutet, dass wie beim Golf III üblich nicht die Kupplung, sondern die Betätigung defekt ist. Ein bisschen Glückspiel muss sein. Der Verdacht bestätigt sich, ein kleiner Hebel im Getriebe ist gebrochen und alles was man dafür braucht ist der berühmte grüne Deckel und einen neuen Betätigungshebel, alles in allem rund 30€ Investition und das Getriebe bleibt zur Reparatur eingebaut. Soweit zum positiven Teil vom Glückspiel.

Leider lässt sich das elektrische Schiebedach nicht öffnen. Schön, soll es doch zu bleiben, aber nicht ohne den Grund dafür zu kennen. Ausserdem kann man es ja von Hand aufkurbeln, mit der Notkurbel. Nunja…kann man. ABER nicht mehr .. ZU !
Google ist Dein Freund. Die Ursache ist auch ohne Zerlegen schnell herausgefunden: Wenn der Mitnehmer der Schiebedachwelle bricht, kann man das Dach auffahren, aber nicht mehr… aahm… SCHLIESSEN!
Obwohl... natürlich kann man es wieder schliessen, aber dafür muss man es komplett ausbauen, was bedeutet, sämtliche Verkleidungen und den Himmel im Innenraum, und letztendlich das Sonnendach komplett mit Rahmen auszubauen. Mein erster Gedanke: „Ernsthaft??“ Ja, ernsthaft!! Aber ich baue ja nicht ernsthaft ein defektes Schiebedach aus, um es dann wieder defekt einzubauen. Aber auch hier hilft Ebay, für 12€ ersteigere ich ein komplettes Dach. Zusätzlich kommt noch ein Tag Arbeit hinzu. Anschliessend noch ein neuer Zündverteiler, und der rote Ferrari ist immer noch nicht schön, läuft aber vernünftig

.
Aber zurück zur Planung:


Plan 1: Es soll nach Teheran gehen, wofür ich mir 4 Wochen Zeit nehmen will. Der Golf soll dort bleiben und verschenkt oder verschrottet werden.
Erste Hürde: Für Iran braucht es ein Carnet de Passage, ein Zolldokument, welches quasi garantieren soll, dass das Fahrzeug wieder ausgeführt wird. Das Stück PÜapier kostet beim ADAC rund 200€, plus der Kaution. Also mit Golf nach Teheran fahren und dort lassen, scheidet aus.
Plan 1b: Die Tour führt nach Baku/ Aserbaidschan, und von da aus ohne Golfi mit dem Bus nach Teheran weiter.
Problem hier: Auto wird im Pass eingetragen und es wird Zoll fällig, wenn es nicht mehr ausgeführt wird. Keine Chance, drum herum zu kommen.
Recherchen in den Nachbarländern, auch in der Türkei, ergeben das Gleiche. Die ganze Strecke bis nach Bulgarien zurückzufahren habe ich keine Lust. Einzige Möglichkeit wäre noch Ukraine, aber der Landweg geht ein Stück durch Russland und ist ausserdem für Europäer nicht passierbar. Dass die Krim nicht mehr in ukrainischer Hand ist, macht auch eine Fährüberfahrt übers Schwarze Meer uninteressant.
Das zerstört natürlich meinen Plan. Auf der Suche nach Alternativzielen ergibt sich, dass es in praktisch allen Ländern ausser der EU so ist, dass bei Nichtausfuhr eines Fahrzeuges Zoll fällig wird.


Plan 2: Über Italien nach Tunesien, auf dem Landweg weiter über Algerien bis Marokko, übersetzen nach Spanien und von da aus mit Flieger zurück.
Alle Fährinformationen eingeholt, Zeitplan erstellt, um dann festzustellen, dass ein Passieren der Grenze zwischen Algerien und Marokko nicht möglich ist. Die Grenze ist seit über 15 Jahren geschlosssen.
Plan 2b: Mit der Fähre von Algerien nach Spanien und von Spanien zurück nach Marokko.
Funktioniert, nur leider kostet die Fähre von Algerien gute 550 Dollar. Bisschen teuer vielleicht.
Fazit: Keine Tour mit Golf III. Also Golf wieder verkauft, für 250€. Super Geschäft. Zumindest für den Afrikaner, der ihn gekauft hat.
Also komplette Neuplanung: Mit Auto hin und auch zurück.


Plan 3:
Richtung Süden soll es gehen. Marokko soll es sein. Aber mit dem Trabant nach Marokko… ? Und allein? Es wird entschieden, dafür einen Golf II Turbodiesel anzuschaffen. Leider gibt es etwas Ärger mit dem Autohändler, welcher das Fahrzeug „im Auftrag“  (ja, ja …. !) verkauft. Es stellt sich nämlich heraus, dass zu dem Fahrzeug keine Papiere da sind und dass jeder –ausser ich-  alle Zeit der Welt hat. Dummerweise habe ich zu diesem Zeitpunkt schon im guten Glauben an die Menschheit die Bremsanlage, den Kühler, die Hinterachse und den Zahnriemen erneuert. Der Händler (ein bekannter Händler im Dorf, also in Winterbach) ist zusätzlich der Meinung, dass die Kosten für die Ersatzpapiere ja meine Sache wären. Er weiss natürlich von meinem Zeitdruck und spekuliert sicherlich, aber bekanntermasssen kann auch ich stur sein:  Es stehen ja noch paar andere Fahrzeuge in der Garage. Erpressen ist nicht. Und Stress vorm Urlaub muss ich mir nicht geben, lieber nach dem Urlaub.
Plan 3b: Also zurück zum Trabant .
Der Trabant war bisher bei der HUK versichert, also bitte ich um Ausstellung einer grünen Karte. Leider ist bei der HUK auf der grünen Karte  Marokko gestrichen, und auf Anfrage ist auch kein Versicherungsschutz möglich, auch nicht gegen Zusatzbeitrag. Daher bitte ich, mich für die Zeit der Tour aus dem Vertrag zu entlassen, damit ich den Trabant vorrübergehend woanders versichern kann. Keine Spur von Kulanz: Abgelehnt! Auch mit diskutieren nichts zu machen.
Nun gut, bleibt noch, für rund 90€ an der Grenze eine marokkanische Versicherung abzuschliessen, mit lachhafter Deckungssumme von 2500€.

Plan 3c: Egal. Die Zeit drängt, also wieder eine Trabant-Tour. Entscheidung gefallen. Aber warum auch nicht, hat sich bisher ja auch bewährt. Begrenzt auf den europäischen Raum, mit einem Ausflug per Fähre nach Marokko.