Trabi-Tour 2003
zur Startseite

 

Planmässig kommen wir in Tallin an. Erste Amtshandlung: Billig Sprit fassen (km 18051/ 20 Liter). Kurz vor der Grenze von Lettland in Pärnu dann die letzten estnischen Kronen loswerden, also nochmal tanken und Reservekanister füllen (18155 km / 10,93 Liter). Der Weg führt über Saulkrasti, Riga-Centrum, Jurmala, Saldus (Tanken, km 18488, 15,78 Liter) und Palanga nach Sventoji, wo ich mich mit Brigita, Gerda und Darius treffe.
Am Grenzübergang nach Lietuva werden erstmal der zweite PKW und der LKW-Streifen dichtgemacht, also ich komme. Die LKW-Fahrer sind sichtlich erfreut. Aber Auto-Schauen ist scheins wichtiger. Ich muss den Kofferraum öffnen, allerdings nicht zur Kontrolle. Die meinen doch tatsächlich, dass der Motor hinten ist. Jeder sitzt Probe, und ich muss die Lenkradschaltung erklären und wie man den Benzinstand peilt. Dafür bin ich schnell und formlos über die Grenze
Als ich ankomme, haben die 3 schon die „Hütte“ für uns klargemacht und fangen an zu kochen. Es gibt Hinkelfleisch aus eigener Produktion von Mamas freilaufendem Geflügel und Kartoffeln und Tomaten, ebenfalls aus dem Garten. Hadej, dem 3 Mon. alten Hund von Brigita, bringe ich erstmal Deutsch bei und dass er auf meinem Bett nix zu suchen hat. Er ist ziemlich schnell meiner Meinung, und er begreift, dass er meine Schuhe nicht fressen darf. Dann darf ich erstmal mein ganzes Unterwäsche-Geraffel aufhängen, weil’s unterwegs so stark geschüttet hat, dass es die Tasche im Kofferraum unter Wasser gesetzt hat.
Abends fahren wir nach Palanga in ein Brauhaus. Es ist ziemlich bekannt in der Gegend und dementsprechend auch der Andrang. Das Bier ist aber auch sehr gut, genauso genial wie die Atmosphäre : Mit Bruchsteinen rund gemauert und der Rest alles rustikal aus Holz.
Ich probiere das Nationalgericht Litauens (Zeppelinis) und stelle fest, dass es genau dasselbe ist wie unsere saarländischen Gefüllten.


Donnerstag, 21.August

Wir schlafen bis gut 1100 und frühstücken gemütlich. Das Wetter ist nicht soo berauschend, trotzdem gehen wir zum Strand. Die Luft ist kälter als das Wasser, aber beides ist nicht so sonderlich warm. Nach einiger Überwindung bin ich drin (Reinlaufen geht am Besten). Durch den Sturm in der Nacht sind die Wellen gigantisch, ich muss unbedingt rein in die Brecher. Gerda und Darius sind nicht begeistert und wollen mich abhalten. Aber ich setze mich durch und gehe raus soweit wie ich stehen kann. Es ist saugudd! … und schmeckt salzig.
Nachmittags fahren wir nochmal nach Palanga. Einfach nur rumschauen und einkaufen fürs Abendessen. Heute bin ich es, der abgestellt ist zum Kochen. Also gibt’s Spaghetti Bolognese, was den 3en gut gefällt. Italienisches Essen ist im Moment ziemlich beliebt in Lietuva. Als wir essen ist es schon wieder dunkel. Und wieder ist ein Tag vorbei….


Freitag, 22.August

Ungewöhnlich früh stehen wir um halb 10 auf. Brigita hat einen Termin in Kaunas und muss daher früher los. Also räumen wir die Hütte und ich wasche noch das Geschirr vom Abend. Mit vollem Bauch und im Dunkeln hatte irgendwie keiner mehr Lust zum Spülen. Dann trennen wir uns vorerst: Brigita+ Gerda heim und Darius+ich nach Palanga ins Bernsteinmuseum. Schliesslich ist heute kein Montag. Dank Regen werden wir mal schön nass, keiner von uns hat eine Jacke mit. Nach dem Bernsteinmuseum, das so ziemlich alles rund um Bernstein, die verschiedenen Sorten in allen möglichen Grössen zeigt, fahren wir Richtung Kaunas zu Darius (Tanken bei km 18779/ 20,71 Liter).
Da heute auch kein Dienstag ist, besichtigen wir noch das IX.Fort. Die Festungsanlage ist imposant und grossteils unterirdisch, was man von „oben“ gar nicht denkt. Hier wird auch die Geschichte Litauens gezeigt. Es ist schon ziemlich krass, was die Russen, Deutschen und Sowjets hier in rund 100 Jahren angestellt haben und dabei ein Drittel der Bevölkerung vernichtet wurde. Millionen Menschen haben hier im Fort ihr Leben verloren, einfach nur krass diese Zahlen und Bilder.
Heute bin ich wieder zum Kochen abgestellt und beschliesse einen Dibbelabbes. Wir stellen fest, dass es in Litauen kein Apfelmuss gibt. Also darf Darius Äpfel schälen und kochen, damit er nicht untätig zuschauen muss. Dazu gibt´s Bier aus der 2-Liter-Plastikflasche. Gewöhnungsbedürftig, aber gar nicht schlecht!


Samstag, 23. August

Es passiert nicht viel erstmal, ausser XXL-Ausschlafen bis 1500. Danach in die Stadt einkaufen und rumschauen. Ich schaue mir Digitalkameras an, und stelle fest, dass elektronische Geräte hier genauso teuer sind wie bei uns, abgesehen von Mobilfunkgeräten, die sehr viel günstiger sind.
Am Abend treffen wir uns mit Brigita. Sie holt uns ab und wir gehen ins Kino (Fluch der Karibik). Da Litauen nur 3,7 Mio. Einwohner hat, scheint es sich nicht zu rechnen, die Filme extra in Landessprache zu vertonen. Man schaut in Englisch mit Untertiteln. Danach spielen wir Monopoly. Das Spiel ist weitgehend gleich mit unserem, bis auf die Strassennamen und dem Text der Ereigniskarten. Ich kann also nicht verstehen, was draufsteht… und bin somit Brigita und Darius ausgeliefert. In Litauen scheint die kapitalistische Erziehung zu wirken: Ich gewinne gegen Darius, aber verliere gegen Brigita. Ein Blick auf die Uhr: Es ist schon fast 3. Also mit dem Taxi heim. Ist nicht sonderlich teuer: 4 Litas = 1,20 € für durch die halbe Stadt.


Sonntag, 24.August

Auch heute kommen wir nicht vor 12 as dem Bett. Nach dem Aufstehen gibt es Fisch (Makrelen), den wir gestern gekauft haben. Man muss ihn anders schneiden als den Zander, erklärt mir Darius. Schmeckt aber genauso gut. Nachmittags fahren wir zum Stausee und besichtigen das Wasserkraftwerk. Also auch hier gibt es umweltfreundliche Energie. Das Kraftwerk stammt noch aus Sowjetzeiten. Noch ne Runde um den See und wieder heim zum Kochen. Darius macht Chili-con-Carne und ich dazu nen italienischen Salat.

 

Statistik/ Zahlen zur Reise
Deutschland
Tschesch. Republik
Polen
Litauen I
Lettland/ Estland
Finnland
Litauen II

Rückfahrt Polen/ Deutschland